"Manche Karrieren beginnen leise – andere mit einem Zufall, der das Leben auf neue Gleise stellt." |
Bei Jörg Conrad, heute unter dem Namen jocopix bekannt, war es eine Mischung aus beidem.
Mitte der 1980er-Jahre stand er in einer kleinen Diskothek am Mischpult, um eine befreundete Band abzumischen. Was an diesem Abend passierte, hätte man sich kaum ausdenken können: Zwischen wummernden Bässen und flackerndem Licht wechselte eine unscheinbare Visitenkarte den Besitzer. Darauf stand lediglich: CAS Studios Schüren (ehemalige Frank-Farian-Studios) – plus eine Adresse.
Neugier war schon immer ein starker Motor für Conrad. Und da das Ziel nur 15 Kilometer entfernt lag, fuhr er einfach hin. Vor ihm erhob sich eine Villa in Schüren bei Sankt Ingbert – und dahinter eine Welt, von der er bis dahin nur geträumt hatte: ein professionelles Tonstudio mit zwei Aufnahmeräumen, vollgestopft mit Technik im Wert von Millionen. Für jemanden, der bislang nur mit semiprofessioneller Technik gearbeitet hatte, war das wie ein Sprung in eine andere Dimension. |
Es war der Beginn einer über zehnjährigen Karriere als Audio-Techniker – eine Zeit voller Leidenschaft, langen Nächten und der Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern. Dabei sammelte Conrad nicht nur technische Expertise, sondern auch ein Gespür für Gestaltung, das später eine ganz neue Richtung einschlagen sollte.
Der nächste Schritt entstand – wie so oft in seinem Leben – aus einem spontanen Moment. Bei einer internen Diskussion über die Gestaltung von CD-Covern konnte Conrad sich einen frechen Kommentar nicht verkneifen: Er sei überzeugt, er könne das besser. Aus der Bemerkung wurde ein Auftrag – und aus dem Auftrag eine zweite Karriere.
Heute blickt Jörg Conrad auf über 50 gestaltete CD-Cover zurück. Darunter sind Namen, die Musikgeschichte geschrieben haben: Johnny Guitar Watson, Jimi Hendrix, Hazel O’Connor, Arthur Brown, Afrika Bambaataa, Saxon und viele mehr. |
"jocopix hat immer wieder bewiesen,
dass Kreativität keine festen Grenzen kennt." |